Eigentlich mache ich mich ja nicht gerne dreckig. Im Schlamm wühlen und sich so richtig einsauen – nicht meine Welt. Und doch hatte ich mächtig Spaß beim Trail in Lennestadt.
Trails4Germany heißt eine Laufserie mit verschiedenen über das Land verteilten Trail-Läufen. Organisiert wird das Ganze von einer Münchener Agentur. Das klingt zunächst mal nach reichlich Kommerz. Tatsächlich aber ist das Event sehr gut organisiert und wirkt sehr familiär – was allerdings auch an der überschaubaren Teilnehmerzahl gelegen haben mag.
Eine der schönsten Landschaften NRWs
Als Schauplatz hatten die Münchener Kirchhundem in Lennestadt ausgesucht. Eine gute Wahl, gehört der Kreis Olpe doch zum Schönsten, das NRW so zu bieten hat.
Als Vorbereitung für den Marathon am Stilfser Joch entschied ich mich für den 20-km-Trail. Das Streckenprofil flößte mir durchaus Respekt ein, aber das war auch schon vier Tage vorher beim Hagener Volkslauf der Fall, den ich für meine Verhältnisse mit Bravour gemeistert hatte.
Wenn da nicht die Wettervorhersage gewesen wäre! Ab mittags sollte es regnen, gewittern und hageln – für 12 Uhr war der Startschuss geplant „Das Wetter bleibt zum Glück stabil“, verkündete Streckensprecher Andreas Manz.
Regen, Blitz und Donner
Denkste! Eine knappe halbe Stunde nach dem Start öffnete der Himmel seine Schleusen und verwandelte Teile des Trails in eine matschige Rutschbahn.
Ansonsten ist der Lauf schnell erzählt: steile Berge, dichter Wald, matschige Wiesen, strömender Regen, grummelnder Donner, zuckende Blitze. Der Kurs war für Trail-Neulinge wie mich relativ anspruchsvoll, allerdings nicht wegen der Bergauf-Passagen, sondern wegen einiger doch sehr steiler Downhill-Stücke, bei denen das Geläuf aus einer Mischung aus Wasser, Gras, Geröll und Matsch bestand.
Hört sich schrecklich an? Irrtum! Es war einfach genial! Auch wenn meine Füße irgendwann in den Schuhen schwammen und meine Klamotten klatschnass am Körper klebten, hat dieser Trail einfach einen Riesenspaß gemacht. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass der Lauf bei perfektem Wetter sogar weniger Spaß gemacht hätte.
Nach 2:07 Stunden kam ich ins Ziel – glücklich und mit schweren Beinen.
Nervige Hunde – was soll der Mist?
Alles gut, also? Fast. Eine Sache hat mich maßlos geärgert. Wie kann man bloß auf die Idee kommen, Hunde mit an den Start zu gehen?!
Direkt nach dem Startschuss hatte ich einen kläffenden und an der Leine zerrenden Hund hinter mir. Unmöglich, dass Hundebesitzer nicht verstehen, dass ihre Vierbeiner nicht nur Freunde haben und dass sich manche Menschen wirklich gestört fühlen, wenn hinter ihnen ein Hund bellt, unkontrolliert rennt und seine Besitzerin an der Leine hinter sich her zieht. Canicross ist doch so in Mode – dann startet doch bitte dort!
Hallo Stefan,
eine kleine Korrektur für Deinen Beitrag: Der Ortsteil in Lennestadt heißt „Altenhundem“. Kirchhundem ist die Nachbargemeinde von Lennestadt.
Viele Grüße aus Lennestadt
Tom
Stimmt natürlich!