Elf Marathons bin ich bisher gelaufen. Bei jedem wusste ich vorher ungefähr, was mich erwartet. Das ist dieses Jahr anders.
Zum vierten Mal in Serie fahre ich zum Paris-Marathon. Eigentlich zum fünften Mal, aber bei Reise Nummer Eins war klar, dass ich wegen einer Verletzung nicht an den Start gehen würde.
Der Paris-Marathon als Wundertüte
2019 sollte der vierte – und letzte – Start in der schönsten Stadt der Welt werden. Doch seit Monaten geben sich die Wehwehchen die Klinke in die Hand und machen Paris 2019 zur Wundertüte.
Wundertüten haben ja eine doofe Eigenart: Meist ist irgendein Schund drin. Ich wäre aber sehr traurig, wenn mein Abschied von Paris das Etikett „Schund“ tragen müsste. Also muss ich mir die Welt schön denken. Von Michele Ufer habe ich ja gelernt, wie das geht.
Filmen, fotografieren, finishen
Ich brauche ein neues Motto. Nix mit Bestzeit oder sub 4. Ich muss den Genuss in den Fokus rücken. Bei den bisherigen drei Paris-Marathons hatte ich so gut wie kein Auge für die Sehenswürdigkeiten. Ich war mit der Uhr, der Hitze und meinem Körper beschäftigt.
Das wird dieses Jahr definitiv anders. Wenn bei Kilometer 30 der Eiffelturm auftaucht, werde ich mir Zeit für ein Selfie nehmen und die geniale Stimmung genießen. Ich werde beim Laufen filmen und fotografieren – vorsorglich habe ich mir schon eine Actioncam gekauft.
Den Abschied gebührend feiern
Ich werde die Eindrücke von der Strecke dieses Mal viel intensiver erleben können. Ein Marathon so ganz ohne sportliche Ambitionen – das ist für mich völlig neu. Aber es wäre Blödsinn, mir Druck zu machen. Ich habe keine Ahnung, wie viele Kilometer ich laufen, wie viele ich walken werde. Irgendwie werde ich finishen. Mehr als sechs Stunden habe ich Zeit.
Ich freue mich drauf!
Ich würde auf keinen Fall eine gelbe Weste tragen, auch wenn das die Farben deines Lieblingsvereins sind:-). Viel Glück für Sonntag! Allez Stefan!