Am 23. März 2024 fällt der Startschuss zum Behind the Rocks Ultra in Moab, Utah. Ein halbes Jahr genau. Bis dahin liegt viel Arbeit vor uns — für den einen mehr, für die anderen weniger.
Während meine Laufkumpels Wiggy und Sascha im Training Kilometer abreißen und Zeiten laufen, von denen ich nur träumen kann, bekrabbele ich mich allmählich und laufe immerhin wieder zweistellige Distanzen.
Tapering vor dem Köln-Marathon
Konkret: Wiggy ist gerade im Tapering vor dem Köln-Marathon, den er mit irgendwas um die 3:30 laufen wird. Auf jeden Fall unter 3:40. Da bin ich mir ziemlich sicher. Da stimmt momentan schon ziemlich viel im Training. Nur der Kopf muss mitmachen, aber das wird schon klappen.
Training für den Halbmarathon
Sascha brettert über die Wege, läuft einen Trainings-Halbmarathon nach dem anderen und hat jetzt auch noch die Höhenmeter meines geliebten Hülsenbergs entdeckt. Trotzdem stapelt er notorisch tief und arbeitet auf den RUNschnellweg am ersten November-Wochenende hin. Er wird da eine sehr ordentliche Zeit laufen und muss sich um die Zwei-Stunden-Schallmauer keine Gedanken mehr machen.
Kurzum: Läuft bei den beiden.
Training, um wieder trainieren zu können
Bei mir läuft’s schleppend. Immerhin habe ich jetzt zweimal hintereinander wieder die Zehn-Kilometer-Marke geknackt, allerdings in einer Sechster-Pace und mit der einen oder anderen Pause und ordentlich Pudding in den Beinen nach dem Laufen.
Da ist noch viel zu tun. Ich brauche ein Ziel. Der RUNschnellweg wäre eigentlich ganz cool. Die Strecke ist flach und toll zu laufen und die Temperatur wird recht angenehm sein. Aber ich neige eher zum Bottroper Herbstwaldlauf am gleichen Wochenende. Der Lauf ist herrlich und 25 Kilometer lang. Die sollte ich in anderthalb Monaten ja eigentlich schaffen.
Reiseplanung läuft
Besser als ich läuft momentan die Reiseplanung. Sechs lange Monate noch. Dabei würde ich doch am liebsten sofort los. Ich baue ständig an der Route, sichte YouTube-Videos, schmiede Pläne. Auch zwei Campgrounds sind schon reserviert.
Auf jeden Fall möchte ich den Grand Canyon durchwandern. Runter und rauf in einem Rutsch. Das sollte für drei Typen, die einen Ultra laufen können, machbar sein, zumal es im März nicht sehr warm sein dürfte. Im Gegenteil. Oben am Canyonrand wird bestimmt noch Schnee liegen. Spannender ist also die Frage, ob die beiden Wanderwege, die in den Canyon bzw. wieder heraus führen, überhaupt schneefrei oder zumindest begehbar sein werden.
Offene Rechnung mit einer Brücke
Und dann war da noch die Schmach vom vergangenen Wochenende. Ein Familienausflug nach Willingen. An der dortigen Mühlenkopfschanze habe ich ja schon an einem skurrilen wie anstrengenden Lauf teilgenommen. Nun sollte es auf die neue Hängebrücke gehen.
Ich habe zwar manchmal Anflüge von Höhenangst, aber die äußern sich eher so, dass ich Grusel bei dem Gedanken empfinde, etwas — zum Beispiel mein Handy — könnte mir aus der Hand rutschen und in die Tiefe fallen. Da bekomme ich Gänsehaut. Und ich mag es überhaupt nicht, andere Leute an Abhängen stehen zu sehen. Aber ich? Eigentlich kein Problem.
Bis letzten Sonntag. Ich habe einfach unterschätzt, wie sehr diese Brücke schaukelt und wie sehr mich Menschen nerven, die im Weg stehen. Diese ganzen Poser, die drei Schritte machen und dann stolz fürs Foto posieren… Nee, wenn, dann lasse ich mich in der Mitte der Brücke ablichten! Aber das muss man ja erst mal hinkommen.
Der erste Versuch endete nach vielleicht 20 Metern. Dann bin ich umgedreht. Kurz sammeln und noch mal versuchen. Wieder nervige Selfie-Knipser überholen, weiter gegen die schaukelnde Brücke kämpfen, nach vorne schauen, den tiefsten Punkt, also die Mitte des Bauwerks fixieren. Ein Drittel habe ich geschafft, dann war wieder Ende. Umdrehen, ab zum Eingang, ab nach Hause.
Mit dem Ding habe ich jetzt definitiv eine Rechnung offen!