Liebe Leistungs-Fetischisten, Niederlagen-Liebhaber und Ernst-des-Lebens-Verfechter: Ihr habt euch umsonst aufgeregt. Bei Bundesjugendspielen gibt es weiterhin Urkunden und beim Fußball werden immer noch Tore gezählt.
Das medaillenlose Abschneiden der Deutschen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest hat viele Kritiker auf den Plan gerufen, die das Versagen unserer Spitzensportlerinnen und -sportler auf eine verweichlichte und leistungsfeindliche Gesellschaft zurückführen. Ist ja auch kein Wunder. Die Generation Z träumt von der Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, während sie mit ihren Händen auf der Straße klebt und gleichzeitig ihr wohlverdientes Sabbatical antritt.
So weit, so klischeehaft.
Generation X sehnt sich nach der Rente, Generation Z hört zu
Natürlich ist das alles Blödsinn.
Ja, es gibt den Ruf nach der Vier-Tage-Woche und Homeoffice und Sabbatical und gerettetem Klima. Und zwar aus Gründen. Wahrscheinlich hat die Generation Z einfach nur sehr gut zugehört, wenn Boomer und Generation X nach Feierabend erschöpft zu Hause auf der Couch eingepennt sind und im Schlaf „Wann ist endlich Rente?“ gestöhnt haben. So richtig nachahmenswert sind 50-Stunden-Wochen und mit nach Hause genommener Arbeitsfrust jedenfalls nicht. Lernfähig sind sie also, die Kleinen.
Ergänzt wird das Bild durch eine laute, hauptsächlich in den Redaktionen einiger links-liberaler Medien und auf X (formerly known as Twitter) jammernden Blase aus durch was auch immer traumatisierten Menschen, die jetzt endlich die Chance gekommen sehen, Rache für in der Schulzeit erlebte sportliche Demütigungen üben zu können. Und ja, es gibt aus dieser Blase tatsächlich die Forderung, die Bundesjugendspiele abzuschaffen, um Kindern das negative Gefühl des Verlierens zu ersparen.
Und auch das ist natürlich Blödsinn.
Die Bundesjugendspiele werden reformiert, nicht abgeschafft
Und jetzt haben sie es geschafft! Die Bundesjugendspiele werden abgeschafft! Das liest man zumindest immer und immer wieder z.B. auf Facebook und X (Twitter) oder anderen Sozialen Medien, also überall dort, wo man sich die Meinung nicht mit ein bisschen Recherche kaputt machen will. Der Tenor: Keine Bundesjugendspiele mehr, oder zumindest keine Urkunden mehr.
Das ist schlicht und ergreifend: falsch. Die Bundesjugendspiele werden reformiert, nicht abgeschafft. Und Urkunden, sogar Ehrenurkunden, gibt es weiterhin.
Und ich gebe zu: Ich mag die Reform, weil ich die Bundesjugendspiele in ihrer bisherigen Form für eine Institution halte, mit der man Kindern besonders effektiv den Spaß am Sport und am sportlichen Wettstreit nimmt, andererseits aber niemanden dazu motiviert. Denn wann hat es jemals einen Überraschungs-Ehrenurkunden-Gewinner bei Bundesjugendspielen gegeben? Wann hat das übergewichtige Kind, dessen Eltern sich einen Dreck um Bewegung oder Gesundheit scheren, es jemals geschafft, auch nur in einer einzigen Disziplin eine Leistung zu erbringen, die zu einer Siegerurkunde gereicht hätte? Die Wettkämpfe, die ich aus meiner Schulzeit kenne, hätte man sich jedenfalls sparen können. Es war ohnehin klar, wer welche Urkunde mit nach Hause nimmt.
So sieht die Reform der Bundesjugendspiele aus
Zugegeben, ich werde die Reform hier etwas verkürzt darstellen und mich hauptsächlich auf die Änderungen für die Grundschule beziehen. Denn das ist das Alter, in dem Kinder am besten lernen, dass sie unsportlich sind wo ihre Potenziale liegen. Und ich picke mir die Leichtathletik heraus.
In den Klassen 1-4 wird es Schwimmen und Leichtathletik nur noch als Wettbewerb, nicht mehr als Wettkampf geben. Schwimmen… geil… Ich habe mein Seepferdchen (und den Freischwimmer quasi parallel, da hatten die Super-Typen in der Klasse aber schon den Rettungsschwimmer) erst im 4. Schuljahr gemacht. Ich wüsste gerne, wie ich im dritten Schuljahr bei einem Schwimmwettkampf… naja, lassen wir das.
Nützliche Links zu den Bundesjugendspielen
Grundschulkinder sollen Bewegung lernen
Der Schulsport soll laut offizieller Seite der Bundesjugendspiele (Link, siehe oben) „mehrperspektivisch und prozessorientiert“ sein. Heißt: Die sechs- bis elfjährigen Kinder sollen überhaupt erst einmal lernen, wie Bewegung funktioniert. Sie sollen Prozesse erlernen, nicht Resultate liefern.
„Bei allen drei Angebotsformen der Bundesjugendspiele geht es natürlich auch um Leistung und gemeinsames Wetteifern.“ — na guck, niemand stellt sich dem natürlichen Drang von Kindern, sich zu vergleichen, in den Weg. Aber das Kräftemessen soll nicht nach starren Wettkampfvorgaben erfolgen, sondern in einem flexibleren Rahmen, der nun Wettbewerb genannt wird. Das hat einen Grund:
„Der Wettbewerb ist vielmehr als ein auf die Entwicklung der Kinder angepasstes sportliches Angebot zu verstehen.“ Ist das nicht logisch? Ich mache aus einem Brauereipferd nun mal kein Vollblut. Wir alle kennen Grundschulkinder und wissen, wie weit diese in ihrer Entwicklung variieren, selbst wenn sie in dieselbe Klasse gehen.
Es gibt eben doch Urkunden bei Bundesjugendspielen
„Für die jeweilige Leistung der Kinder und Jugendlichen werden in allen drei Angebotsformen und allen drei Sportarten (Geräteturnen gehört noch dazu, Anm. d. Autors) Urkunden ausgegeben. Diese sind unterteilt in Ehren-, Sieger- und Teilnahmeurkunden, wobei die Ehrenurkunde mit der Unterschrift des amtierenden Bundespräsidenten versehen ist.“ Ha! Urkunden!
Und es kommt noch besser:
„Der Ausschuss für die Bundesjugendspiele spricht sich explizit dafür aus, dass das Erkennen der eigenen Leistung und der eigenen Leistungsfähigkeit sowie der Umgang mit Niederlagen zur kindlichen Entwicklung gehören und im pädagogischen Kontext von Schule begleitet werden müssen.“ Also genau die Weichei-Philosophie, die dem neuen Konzept unterstellt wird, wird negiert. Es gibt Niederlagen. Es soll Niederlagen geben. Kinder sollen lernen, mit Niederlagen umzugehen. Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, dass meine nicht gerade wettkampfgestählte Grundschullehrerin uns je dabei geholfen hätte, unsere sportlichen Leistungen realistisch einzuordnen. Am pädagogischen Kontext darf es aber nicht hapern, denn genau der ist es, der Kindern hilft, an Niederlagen zu wachsen oder zumindest nicht daran kaputtzugehen. Und noch mal: Wir reden von Grundschulkindern.
„Ebenfalls ist es aus Sicht des Ausschusses für die Bundesjugendspiele essenziell, dass die Bundesjugendspiele in der jeweiligen Sportart langfristig im Sportunterricht vorbereitet werden müssen und ein wertschätzendes Miteinander gelebter Schulalltag sein sollte.“ — Okay, das gab’s in meiner Schulzeit wirklich nicht. Die Spiele fanden mit etwas oberflächlichem Training statt, und am Ende waren die Guten gut und die Schlechten schlecht.
„Durch die Normfreiheit bezüglich der Anzahl an Versuchen und Zonenbreiten ist eine Differenzierung und Anpassung an die jeweilige Leistungsfähigkeit der Gruppe/Klasse/Jahrgangsstufe möglich.“ – Mit anderen Worten: Für Brauereipferde und Vollblüter gelten unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe. Sie treten nicht gegeneinander an, sondern messen sich möglichst mit ihresgleichen. Das ist total sinnvoll, weil ein Wettbewerb nur dann wirklich Sinn ergibt, wenn die Ausgangslage der Teilnehmenden zumindest im Ansatz vergleichbar ist. Ein Fliegengewichtler boxt auch nicht im Super-Schwergewicht. Wer von Anfang an auf verlorenem Posten kämpft und eigentlich eh keinen Bock hat, wird durch die Aussicht auf eine krachende Demütigung nicht motivierter. Er kann sich noch so sehr anstrengen, es ist zwecklos. Wer sich aber mit vergleichbaren Kindern misst, kann mit Anstrengung auch mal gewinnen.
Fazit: Bundesjugendspiele werden fairer
Mein Fazit zur Reform der Bundesjugendspiele: Die Spiele behalten ihren Wettbewerbs- oder Wettkampfcharakter, werden aber fairer. Es gibt weiterhin Niederlagen, aber weniger Demütigung. Und die guten Sportler bekommen weiterhin eine Ehrenurkunde mit Unterschrift des Bundespräsidenten.
Ich glaube, der Hauptgrund dafür, dass die Kritik an der Reform so laut geäußert wird, ist der, dass sie meistens von Menschen kommt, die eh sportlich sind und nie Probleme bei Wettkämpfen hatten. Ich schreibe hier heute aber für alle mittelmäßigen, die nie über eine Siegerurkunde hinaus gekommen sind, aber trotzdem Spaß am Sport hatten. Und ja, mir haben die drei, vier Kinder in der Klasse leidgetan, die von vornherein keine Chance auf irgendwas bei den Bundesjugendspielen hatten. Und die Ehrenurkundler hätte ich vielleicht etwas sympathischer gefunden, wenn sie sich mit ihrer Urkunde nicht benommen hätten wie eine offene Hose — oder wie der FC Bayern. Den Guten sei gesagt: Seid doch froh, dass ihr euch nicht mehr mit Luschis messen müsst. Macht Wettbewerbe mit euresgleichen, dann verliert ihr wenigstens auch mal.
Vorwurf: Fußball ohne Tore und Tabellen
Der nächste Skandal spielt sich gerade vor unser aller Augen im Jugend- und Kinderfußball ab. Dort, so beklagen es zumindest Kritiker, wird alles abgeschafft: Tore, Spiele, Tabellen, bestimmt auch der Ball und am besten auch noch der Gegner.
Ich wiederhole mich, aber: Das ist natürlich Blödsinn.
Nach den suboptimalen Leistungen der Nationalmannschaften der Männer in den vergangenen Jahren (und die Frauen haben sich 2023 bei der WM angepasst) will der DFB den Fokus in der Ausbildung von Fußballern anders setzen. Aus taktisch geschulten Ergebnisfußballern sollen Erlebnisfußballer werden. Vielleicht sollen die Kinder auch noch Spaß am Fußball haben. Ich weiß, das geht gar nicht, beim Fußball hört der Spaß schließlich auf. Deutsche Tugenden und so.
Nützliche Links zur Reform des Kinder- und Jugendfußballs
- Fragen und Antworten zu neuen Spielformen
- Erklärtext zur Reform
- Trainingsformen für Nachwuchskicker
- Was sich in der Nachwuchsliga ändert
Verantwortlich für die Reform der Ausbildung ist Hannes Wolf, der neulich im „Doppelpass“ auf Sport 1 versucht hat, seine Ideen zu erklären, von dem nicht verstehen wollenden Stefan Effenberg aber robust abgeblockt und vom nicht verstehen könnenden Alfred Draxler weggegrätscht wurde. Ein bisschen blieb aber hängen, sodass zumindest meine Neugier geweckt wurde. Auch hier bleibe ich eher oberflächlich, kann aber die größten Lügen Irrtümer entkräften.
Und immer im Hinterkopf behalten: Wir reden hier schwerpunktmäßig von Kindern im Alter von vier bis neun Jahren!
Vorgabe ist nun unter anderem, dass „kleinere Mannschaftsgrößen auf kleineren Spielfeldern“ zum Einsatz kommen. Sogar mir leuchtet ein, dass bei zwei Spielern pro Team jedes Kind wesentlich mehr Ballkontakte hat als bei vier kleinen Kickern und dass auf einem kleinen Feld schneller gehandelt werden muss als auf einem großen. „In der G-Jugend wird dann verbindlich im Zwei-gegen-Zwei oder Drei-gegen-Drei auf vier Minitore gespielt. In der F-Jugend wird ebenfalls das Drei-gegen-Drei empfohlen, alternativ ist auch ein Vier-gegen-Vier oder Fünf-gegen-Fünf möglich.“ — Tore werden abgeschafft? Hier stehen sogar vier Stück! Und die kleine Anzahl an Spielern erhöht die Anzahl an fußballspezifischen Situationen wie Dribblings, Zweikämpfen, Pässen und Torabschlüssen für jeden einzelnen erheblich.
Weniger Druck, mehr Entwicklung
„Um den Leistungsdruck zu minimieren und die sportliche Entwicklung der Kinder stärker in den Vordergrund zu rücken, wird in der G- und F-Jugend keine Meisterschaftsrunde ausgetragen. Stattdessen sind Spielenachmittage und Festivals mit mehreren Mannschaften und Spielfeldern vorgesehen.“ Ja, weil wir nicht in Sparta sind, wo schmächtige Kinder in die Schlucht geworfen werden. Man kann darüber diskutieren, ob eine Meisterschaft Sinn macht oder nicht, okay. So eine Schüssel am Saisonende liegt ja nett in der Hand. Aber grundsätzlich denke ich, dass Kinder im Alter von 4-9 Jahren (wir reden von der G- und F-Jugend) beim Sport nicht in abstrakten Kategorien wie Punkten und Platzierungen denken, sondern in konkreten Aktionen, Spielen und Toren. Und nein, liebe AfD-Wähler, „Spielenachmittag“ heißt nicht, dass die Kleinen Hallenhalma und Mensch-ärgere-dich-nicht spielen, sondern Fußball. Vermutlich nachmittags. Weil mittags Schule ist. Und sie abends ins Bett müssen.
„Je größer die Gruppen, desto weniger Ballkontakte haben die einzelnen Spieler und Spielerinnen. Gerade leistungsschwächere oder auch körperlich unterlegene Kinder gehen zum Teil unter und verlieren dadurch den Spaß am Spiel und die Chance auf Weiterentwicklung.“ Das kennt doch jeder, der mal Straßenfußball gespielt hat. Elf Kinder auf dem Platz, aber die paar Könner könnten eigentlich auch alleine spielen, weil sie den Ball eh nie abgeben. Ich kenne das jedenfalls zur Genüge, weshalb es mir immer eine Wonne war, diesen „Erster alles“-Typen als Vorstopper die Beine wegzugrätschen, laut „Ball gespielt!“ zu rufen und mir dann stolz die Aschekrümel aus den Arschbacken zu puhlen. Das mag zu Zeiten der Förster-Brüder noch die gute, teutonische Art des Fußballs gewesen sein. Heute müssen auch Innenverteidiger spielen können — und das lernen sie durch: spielen.
Und dann sollen die Kinder jetzt auch noch Spaß am Sport haben. Als ob der Leistungsdruck in der Schule nicht schon hoch genug ist. Ehrgeiz muss Kindern nicht eingeprügelt werden, er kommt ganz von alleine, wenn die Kleinen Spaß haben. Ich hatte mal einen Chef, der der Ansicht war, dass jemand, der bei der Arbeit lacht, seinen Job nicht ernst nimmt. Was für ein Schwachsinn!
Mehr Niederlagen für alle — auch für Gewinner
„Ergebnisse werden nicht festgehalten, aber jedes einzelne Spiel wird gewertet und Mannschaften steigen während des Turniers in das nächste Feld auf oder ab. Insofern gibt es durchaus Sieger und Verlierer – eine Erfahrung, die auch für Kinder nicht unwichtig ist. Aufgrund der Vielzahl an Spielen sind die einzelnen Ergebnisse in den neuen Spielformen allerdings auch schneller wieder vergessen.“ Krasser Scheiß, Tore werden gezählt, es gibt Sieger und Verlierer. Und dadurch, dass Gewinner gegen andere Gewinner spielen, lernen sie auch zwangsläufig das Verlieren. Und bei den Verlierer-Teams ist es umgekehrt. Es gibt also nicht keine Niederlagen mehr, sondern Niederlagen für alle — Leistungsdruck-Fanatiker müssen das lieben!
Kein Auf- und Abstieg, dafür mehr Ausbildung
Eine weitere Neuerung betrifft den Ligabetrieb der B- und A-Jugendlichen. Die bisherigen Ligen werden zu einer großen Nachwuchsliga vereint, und am Ende gibt es sogar einen Deutschen Meister. Jeder Verein mit Nachwuchsleistungszentrum nimmt teil, dazu kommen Amateurvereine, die in diese Liga quasi aufsteigen können. Das klingt zunächst einmal schräg, ist es aber vielleicht gar nicht. Denn es geht hier immer noch um Jugendliche, also um Fußballer in einem Alter, in dem man im Berufsleben eine Ausbildung macht, also noch lernt und zur Berufsschule geht und eben aus guten Gründen nicht voll in der Produktion arbeitet.
„Die Wettbewerbe sollen vorrangig der Überprüfung der im Training erarbeiteten Lerninhalte der Talente aus den Profi- und Amateurvereinen dienen und nicht der zu frühen taktischen Gegnervorbereitung.“ In meinen Augen ergibt das sogar Sinn, weil wir hässlichen Ergebnisfußball oder Fußball, der nur aufs Zerstören ausgerichtet ist, später zu genüge sehen werden. Die jungen Spieler sollen ihre eigenen Stärken entwickeln, statt sie einem taktischen System zu opfern. So schaffen wir mehr individuelle Qualität. Da ist es fast zwangsläufig, dass es keinen Abstieg gibt, denn im Abstiegskampf kommt die Ausbildung auf jeden Fall unter die Räder.
Aber einen Aufstieg gibt es, und zwar einen Aufstieg auf Zeit und sofort. Qualifiziert sich eine B-Jugend eines Amateurvereins im Laufe der Saison (der Schlüssel ist mir hier zu kompliziert und spielt auch keine Rolle) für die Nachwuchsliga, dürfen die B-Jugendlichen sofort in dieser Liga spielen. Sie werden also unmittelbar belohnt. Nach altem Modell wäre die B-Jugend aufgestiegen, aber in der kommenden Saison würde die bisherige C-Jugend davon profitieren, während die aufgestiegene B- unter Umständen den Abstieg der vorherigen A-Jugend ausbaden müsste. Ja, ich musste auch dreimal lesen.
Fazit: Ausbildung rückt in den Vordergrund
Mehr Ballkontakte, mehr Tore, viele Siege, viele Niederlagen. Was gibt es daran auszusetzen? Ja, Fußball ist ein Ergebnissport. Aber gute Ergebnisse lassen sich eher erreichen, wenn man Talente fördert und gründlich ausbildet. Kinder wollen spielen. Sie interessieren sich nicht für Tabellen, sondern für das Hier und Jetzt. Sie werden weiterhin Siege bejubeln und sich über Niederlagen ärgern. Wenn selbst ein alter Haudegen wie Hermann Gerland, der reihenweise Deutsche Meister und Champions-League-Sieger ausgebildet hat, diese Reform unterstützt, dann muss da etwas dran sein.
Jamal Musiala lobt das englische Ausbildungssystem, an dem sich die deutsche Reform orientiert. Auf der Insel werde mehr Wert auf Kreativität als auf Taktik und Ergebnisse gelegt. Aber, hey, was wissen die Engländer schon über Fußball?! Bellingham, Musiala, Sancho — die finden wir ja alle schlecht.
Nur, mal ehrlich: Das Wort „Spielenachmittag“ ist echt blöd gewählt.
Sensationell geschrieben, mit einem tollen Unterton. Man kann sich toll reinlesen und sogar mit schmunzeln. Weiter so! Und ja, der Begriff „Spielenachmittag“ klingt etwas dröge, aber meint ja das Richtige! Ich bin ein absoluter Befürworter der Reform! Erwachsene vergessen oftmals, worum es bei Kinder zwischen 4 bis 9 Jahren wirklich geht!
Danke für die notwendige Einordnung, die in meinen Augen sehr gut und dazu sogar unterhaltsam gelungen ist. Aber wir wollen ja nicht zu viel Spaß vermitteln…
Ob die Märchenerzähler das lesen und verstehen (wollen) wage ich zu bezweifeln. Aber nehmen wir es mal so: Sie sind gar nicht so viele, nur laut und doch eher die üblichen Verdächtigten. Und bei dem momentanen Mainstream kann eben nicht sein, was nicht sein darf: Der ach so reformunfähige DFB macht gleich zwei Reformen!!!
Den Begriff „Spielmachmittage“ gibt es bereits seit über 10 Jahren und kommt aus dem DFBnet. Damit wurde schon früher Turniere abgebildet. Auf FUSSBALL.DE folgt die logische Veröffentlichung und „Spielnachmittage“. Es ist also keine Erfindung des DFB im Zusammenhang mit dem Kinderfußball.