Was für ein Lauf, was für ein Typ! Hendrik Pfeiffer ist beim legendären Boston-Marathon in 2:12:22 Stunden auf Platz 16 gerannt. Warum feiert das keiner?
Der Junge lässt es momentan richtig krachen: Hendrik Pfeiffer hat eine Woche nach seiner PB über 10 km in Paderborn noch ein Ausrufezeichen gesetzt und ist in 2:12:22 Stunden auf den 16. Platz beim Boston-Marathon gelaufen. Leider läuft selbst dieE Leistung unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung. Wir haben schon ein komisches Verhältnis zum Leistungssport in Deutschland.
Nur zehn Plätze hinter Kipchoge
Jetzt kann man natürlich meckern, weil Hendrik ja seine Marathon-PB von 2:10:18 gar nicht verbessert hat — wenn man keine Ahnung hat. Der Kurs in Boston ist fies, das Wetter und der Wind waren mies, und in Boston geht es nicht um Zeiten, sondern Platzierungen. Mit Platz 16 liegt Hendrik nur zehn Plätze hinter Top-Favorit Eliud Kipchoge, der während des Laufs mehr und mehr an Boden verlor und auf dem sechsten Rang landete.
Die ersten zehn Kilometer ballerte Hendrik dann auch noch knapp über seiner Bestzeit und ging schon nach 64 Minuten über die Halbmarathon-Marke. Erst die dann auf der Strecke folgenden Berge bremsten den Ex-Wattenscheider.
Sympathische Ruhrpott-Schnauze
Schade, dass Hendrik Ex-Wattenscheider ist und dem Pott den Rücken gekehrt hat. Er lebt und trainiert jetzt in Hannover. Mit seiner sympathischen Ruhrpott-Schnauze passt Hendrik eigentlich super in unsere Region (auch wenn er eigentlich aus dem Münsterland kommt). Er spricht angenehm oft Klartext und frei von der Leber weg.
Vielleicht bin ich ja auch voreingenommen. Ich verfolge Hendriks Karriere schließlich seit er sich 2016 für Olympia in Rio qualifiziert hatte und dann kurzfristig verletzungsbedingt absagen musste. Damals konnte ich ihn für mein Laufblog bei der WR und für die WAZ Bochum interviewen und war von Hendriks Umgang mit dem Rückschlag beeindruckt.
Zwei Jahre später wiederholte sich der Mist vor der EM 2018. Eine Geschichte zum Mitleiden. Umso mehr freue ich mich für ihn, dass es jetzt so gut läuft. Jedes Mal, wenn ich Hendrik Pfeiffer laufen sehe, sehe ich mich mit ihm Lohrheidestadion beim Interview sitzen und freue mich auch en bisschen, dass der Kontakt nicht komplett abgebrochen ist.
Podcast und fünf Marathons in einem Jahr
Seit vergangenem Jahr macht Hendrik zum Glück auch zunehmend medial auf sich aufmerksam. Zusammen mit dem TV-Journalisten Christian Schmidt produziert er den Podcast „1rennt1hinterher“ und plaudert aus dem sportlichen Nähkästchen. Unter anderem auch davon, wie er es geschafft hat, sagenhafte fünf Marathons in einem Jahr zu rennen.
Lieber Hendrik, ich hoffe, wir werden noch viel von die hören!
3 Antworten auf „Ein Hoch auf Hendrik Pfeiffer“