15 Grad Unterschied! Die vergangenen Wochen waren geprägt von leeren Versprechungen eines trügerischen Wetters. Kaum waren die Rollos oben, knallte die Sonne ins Zimmer und verbreitete sommerliche Hitze. Der Schock kam regelmäßig beim Lüften. Sollte damit jetzt Schluss sein?
Plus zehn bis elf Grad waren für Dortmund angesagt. Da entpuppte sich die Klamottenwahl für den Drei-Schlösser-Lauf des LT Wischlingen als Gratwanderung. Nur eine Lage zu viel könnte für unangenehmen Hitzestau sorgen.
So viele Klamotten und nichts anzuziehen
Mit der üblichen „Ich hab nix anzuziehen“-Panik stand ich vor einem Berg aus Laufklamotten und entschied mich trotz schöner Wetterprognosen für die warme Variante inklusive Handschuhen und Mütze. Sicher ist sicher.
Am Start angekommen, schien die Entscheidung richtig. Der Schnee auf dem Boden strahlte Kälte ab, die Sonne hatte um kurz vor neun auch noch nicht die nötige Kraft. Doch das sollte sich ändern.
Nach zwei von 22 Kilometern verschwanden die Handschuhe in den Jackentaschen. Nach einem weiteren Kilometer wanderte das Halstuch ebenfalls in die Tasche. Gerne hätte ich meine Mütze auch noch entsorgt, aber mit nassen Haaren war mir das Risiko dann doch zu hoch.
Die Schuhe wollen in Rente gehen
Die Jacke entpuppte sich bis auf die Möglichkeit, Handschuhe und Mütze wegzupacken als Fehlgriff. Es war dann doch einen Tick zu warm. An den Füßen schrieen meine geschätzten Saucony Ride 9 nach ihrer Rente und unterstrichen den Wunsch, indem sie jede kleinste Bodenunebenheit direkt an meine Füße weitergaben.
Glücklicherweise fand ich alsbald ein Opfer, dass ich zutexten konnte. So laberte ich mich über Wärmestau und schmerzende Füße hinweg ins Ziel, wo ich noch zehn Kilometer zusätzlich laufen wollte – fünf Wochen vor dem Marathon wollte ich gerne wieder eine 3 vorne stehen haben.
Mit schmerzenden Füßen das Training beendet
Doch die Füße und Beine schmerzten (das Krafttraining tags zuvor war auch nicht ohne) vom nicht einfach zu laufenden Kurs und dem knubbeligen Boden. So setzte ich mir drei Stunden als Ziel und kam am Ende auf nur 28 Kilometer.
Aber es war schön, endlich wieder bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt zu laufen. Das lässt für den Endspurt der Marathon-Vorbereitung hoffen. Selten habe ich mich so danach gesehnt, wieder in kurzen Hosen laufen zu können!
Eine Antwort auf „Die Gradwanderung – von unter null auf plus zehn“