Heute schon gelästert? Über ein schnelles Ende im Vorlauf? Ein verpasstes Finale? Oder über einen Sieger, der im Interview nicht druckreif gesprochen hat? Ey, Deutschland! Was ist eigentlich dein Problem mit Leistungssport und denen, die ihn betreiben?
Ich gebe es zu, auch ich erwische mich immer wieder dabei, Sieger nicht zu mögen. Aber in aller Regel handelt es sich dabei um Spieler oder Fans von Bayern München. Oder um Bayern München an sich. Der FC Bayern verkörpert alles, was ich an Siegern und Siegertypen nicht mag.
Warum Robert Lewandowski kein Vorbild ist
Allerdings ist es nicht der Job des FC Bayern, sympathisch zu sein. Der Verein und seine Spieler sollen erfolgreich sein. Das Problem liegt woanders, nämlich beim Geld. Wäre Robert Lewandowski kein begnadeter Fußballer, sondern ein überragender Sprinter, würde ich zu diesem Typen aufschauen. Aber der Profi-Fußball mit seinem Geld, dem Gehabe, dem Geschacher ist einfach nicht dazu da, um Sympathien zu erzeugen. Es gibt Ausnahmen, aber am Ende würde ich keinem Kind raten, sich einen Profi-Fußballer als Vorbild auszusuchen.
Geld verdirbt den Charakter – da muss sich das Gros der deutschen Top-Athleten keine Sorgen machen. Darum tummeln sich massenhaft Vorbilder in den sogenannten Randsportarten. Sie turnen, rudern, rennen, kämpfen, schwimmen oder sitzen im Bob. Für ihren Sport bringen sie unfassbar große Opfer. Und wenn alles passt, dann werden sie sogar mit Erfolgen dafür belohnt.
Diese Menschen – einige durfte ich kennenlernen – treiben einen wahnsinnigen und bewundernswerten Aufwand. Neben dem Training und allem, was sonst dazu gehört, betreiben sie außerdem noch Eigenvermarktung im Social Web und bedienen die Bedürfnisse ihrer wenigen Sponsoren. Die Anerkennung, die sie ernten, ist lächerlich gering.
Die Gründe dafür sind vielschichtig. Einerseits ist der Fußball natürlich böse, weil er in Deutschland so viel mediale Aufmerksamkeit auf sich zieht, dass für andere Sportarten kaum etwas übrig bleibt. Selbst im Amateurbereich sponsert der örtliche Supermarkt oder Reifenhändler lieber einen Fußball-Bezirksligisten als ein hoffnungsvolles Leichtathletik-Talent oder einen Kanu-Club. Der Teufel scheißt halt immer auf den größten Haufen.
„Tag der Amateure“ im TV ist der blanke Hohn
Der absolute Hohn ist der am Ende jeder Fußballsaison stattfindende „Tag der Amateure“, an dem die Pokalendspiele der Landesverbände ausgespielt werden. Die ARD widmet diesem unterklassigen – hier spielen Viert- und Fünftligisten! – Sport-Spektakel einen Tag voller Live-Übertragungen, während sie parallel stattfindende, weitaus hochklassiger besetzte Wettkämpfe anderer Sportarten geflissentlich ignoriert. Wohl nie käme die ARD auf die Idee, ein mittelmäßig besetztes Leichtathletik-Meeting zu übertragen. Nicht einmal die Weltklasse-Veranstaltungen der Mehrkämpfer in Ratingen und Götzis schaffen es ins TV-Programm. Traurig, traurig.
Doch es wäre zu einfach, die Schuld ausschließlich dem Fernsehen zuzuschieben. Denn bei Wintersportarten klappt es ja komischerweise mit der Bildschirmpräsenz.
Für mich ist die schwache Präsenz von Individual-Sportarten im Fernsehen auch ein Spiegelbild einer Gesellschaft, die in weiten Teilen starke sportliche Leistungen als überflüssig oder suspekt erachtet und Siegeswillen oder Opferbereitschaft eher kritisch beäugt.
Hohe moralische und intellektuelle Ansprüche
Wann immer ein deutscher Sportler ins Rampenlicht tritt, werden höchste moralische und intellektuelle Maßstäbe angelegt. Bei Boris Becker reichte es nicht, dass er überragend Tennis spielte. Nein, er wurde zum Gespött, weil er nicht druckreif sprechen konnte. Jetzt lachen alle über Pleite-Boris. Das ist arm. Bei Michael Schumacher war irgendwann das markante Kinn wichtiger als seine Leistungen.
Sportliche Leistung ist zunächst einmal verdächtig. Denn wo Gewinner sind, sind schließlich auch Verlierer. Vor negativen Erlebnissen sollen Kinder aber bitte, bitte verschont bleiben. Nicht auszudenken, welche Traumata der kleine Oscar-Emmanuel davontragen kann, nur weil er bei den Bundesjugendspielen keine Siegerurkunde bekommen hat. Nein, das woke Bildungsbürgertum will für seine Kinder eine Wohlfühloase ohne negative Erfahrungen schaffen. Da passen sportliche Niederlagen und zielstrebige Gewinner einfach nicht ins Bild.
Gewinner sind zu ehrgeizig
Das Problem dürfte jedoch eher sein, dass viele dieser (über)fürsorglichen Eltern ihre eigenen negativen Erfahrungen auf ihre Kinder projizieren.
Gewinner sind vielen Deutschen offenbar verdächtig, weil zu ehrgeizig, zu selbstbewusst. Wir mögen Mannschaften lieber als Einzelkämpfer, und am Mannschaftssport schätzen wir dann eher die sozialen Aspekte, wie den Zusammenhalt und die kulturelle Vielfalt, als die sportlichen Aspekte.
Doof für alle Leichtathleten, Turnerinnen, Schwimmerinnen oder Tennisspieler. Gut für alle, die Handball, Hockey oder natürlich Fußball spielen. Denn wenn eine Mannschaft spielt, dann spielt das ganze Land. Springt jedoch ein Schwimmer ins Becken, geht er alleine baden. Eine Niederlage in der Mannschaft ist leichter zu verkraften (im Zweifel waren die Mitspieler schuld) als ein schlechtes Abschneiden beim 50-Meter-Sprint oder Weitsprung (Zeiten und Weiten sind unbestechlich). Das führt so weit, dass um das seelische Wohl ihrer Kinder besorgte Eltern mit nerviger Regelmäßigkeit fordern, die Bundesjugendspiele abzuschaffen.
Weil die kleine Charlotte immer so gemobbt wird, weil sie unsportlich ist. Weil Kevin von allen bewundert wird, wenn er allen davonrennt. Weil Hugo-Eugen nicht so schnell rennt wie Karl. Leute, das ist kein Problem des Leistungssports oder des Wettkampfs an sich, sondern des Umgangs damit in der Schule. Ob es Schwachsinn ist, ein übergewichtiges Kind 50 Meter sprinten zu lassen? Natürlich ist es das! Aber darf Pauline nicht sprinten und ihr Talent nutzen, nur weil Emma es nicht kann?
Im Sportunterricht lernt man, was man nicht kann
Die Schule – auch die Bundesjugendspiele – sind ein Raum, in dem Talente entdeckt und gefördert werden sollten. Stattdessen lernt man im Sportunterricht fast ständig, was man alles NICHT kann. Das ging mir nicht anders. Ich habe nie auch nur einen Korbleger hinbekommen, ganz zu schweigen von einer Rolle rückwärts. Ich konnte passabel Volleyball und Fußball spielen. Hätte es im Sportunterricht die Themen „Langstreckenlauf“ und „Radfahren“ gegeben, wäre ich voll dabei gewesen. Gab es aber nicht. Überhaupt fand und findet Sport in der Schule ja nur im Rahmen des Sportunterrichts statt. Das bedeutet, dass die überwältigende Mehrheit aller Kinder höchstens drei mal 45 Minuten pro Woche in Kontakt mit Sport kommt – und das, obwohl wir doch flächendeckenden Ganztag haben sollten.
Und diese Kinder sollen sich dann bei Bundesjugendspielen mit Cracks messen, die drei mal in der Woche zum Training gehen. Wenn es an Bundesjugendspielen etwas zu kritisieren gibt, dann, dass zwischen den Kontrahenten überhaupt keine Vergleichbarkeit besteht. Warum soll man ein Kind, das von seinen Eltern mit Zuckerbrause und Pommes gefüttert wird und im Leben wichtigere Probleme bekommen wird als seine Weite im Ballwurf, mit einem Wettkampf quälen, den es nur verlieren kann?
Bundesjugendspiele also doch abschaffen? Nein, aber auf jeden Fall reformieren. Zum Beispiel als Schulmeisterschaften mit entsprechendem Training in den Schulen.
Kein Kind braucht die Bestätigung, dass es etwas nicht kann
In den USA ist Sport ab der Grundschule allgegenwärtig und besitzt einen enormen Stellenwert. In Deutschland bleiben allein schon deshalb haufenweise Talente unentdeckt, weil Sportarten wie Tennis ein elitäres Image pflegen und für viele gar nicht zu finanzieren sind. Und Jungs, die laufen können, gehen erst mal zum Fußball, wo sie dann irgendwann in der sechsten oder siebten Liga die Seitenlinie entlanglaufen, statt eine Karriere als Mittel- oder Langstreckenläufer in Angriff genommen zu haben. Leichtathletik-Vereine sollten bei Fußballvereinen scouten, und der Fußball sollte so souverän sein, gemeinsam mit anderen Sportarten Talente zu tauschen.
In Deutschland als sportliches Talent entdeckt zu werden bedarf allerdings schon einer ganzen Kaskade an Glücksfällen. Viel spannender wäre es doch, wenn die Schule dabei eingebunden würde.
Natürlich wird es dort, wo es Gewinner gibt, auch immer Verlierer geben. Doch genau dort begehen die Besorgten einen großen Denkfehler: Leistungssportler definieren sich gar nicht unbedingt über ihre Gegner. Ihnen ist egal, wer verloren hat. Wer 400 Meter läuft, hat während des Laufs überhaupt keinen Kopf dafür, sich um die Konkurrenz auf den Nebenbahnen Gedanken zu machen. Ein Leistungssportler in einer Individualsportart kann immer nur gegen sich selbst antreten, versuchen, die bestmögliche Leistung abzurufen – und hoffen, dass niemand besser ist. Darum freuen sich Schwimmer oder Läuferinnen bei Siegen auch oftmals zweimal: erst über die Platzierung und dann noch einmal beim Blick auf ihre Zeit.
Der Zweite ist nicht automatisch der erste Verlierer
Leistungssport-Gegner befinden sich in einer gedanklichen Falle: Sie sehen nur die Sieger und betrachten jeden, der nicht Erster ist oder eine Medaille holt, als Verlierer. Ist jemand, der im Vorlauf bei Olympia als Letzter mit neuer persönlicher Bestzeit ausscheidet, ein Verlierer? Ist der Zweite der erste Verlierer? Die Frage muss doch andersherum gestellt werden: Mit welcher Zielsetzung ist diese Person angereist? Die wenigsten Olympia-Teilnehmer haben den Olympiasieg als Ziel. Sie wollen sich auf der größten Bühne so stark wie möglich präsentieren. In diesem Fall ist die Teilnahme schon die Belohnung für die Schufterei im Training.
Jemand, der es in einen olympischen Vorlauf schafft, sprintet schneller als 99,9 Prozent der Menschen auf diesem Planeten und schneller als 90 Prozent aller Sprinter. Wenn ihr also bei den nächsten Bundesjugendspielen das Mädchen seht, das allen wegläuft, seht es als Inspiration, gemeinsam mit euren Kindern auf Talententdeckung zu gehen, satt euch mimimi-mimosenhaft zurückzuziehen.
Ehrgeiz und Beharrlichkeit sind verdächtig
Leistungssport schult auf vielen Ebenen. Wer es weit bringen will, braucht Ehrgeiz und muss sich beharrlich quälen. Das ist vielen suspekt, weil sie hinter Ehrgeiz Rücksichtslosigkeit wittern. Noch wichtiger ist die Fähigkeit, mit Niederlagen und Rückschlägen umzugehen. Mit Niederlagen umgehen zu können, schult für das „echte“ Leben mehr als jeder Triumph (da schließt sich der Kreis zum FC Bayern und seinem Fans, die genau das nicht können).
Wer mal ambitionierte Einzelsportler trifft, stellt übrigens bald fest, dass die allermeisten dieser Athletinnen und Athleten richtig sympathisch und intelligent sind. Das macht doch das ganze Weltbild kaputt.
Mich nervt an deutschen Individualsportlern etwas ganz Anderes: ihre Arbeitgeber.
Wir feiern Soldatinnen und Polizisten – Staatsamateure
Unsere Sportler wären komplett aufgeschmissen, wenn sie nicht Jobs bei der Bundeswehr oder diversen Polizeien bekämen. Sorry, aber ich finde das schrecklich. Wir haben Kampf-Kunstturner, Polizei-Siebenkämpferinnen und, und, und. Bei Biathleten, Karateka und Schützen könnte ich das ja noch nachvollziehen. Aber warum soll die Bundeswehr eine Eiskunstläuferin oder einen Hochspringer beschäftigen? Ein Diskuswerfer kann ja wenigstens Handgranaten werfen. Früher hat man sich über die Staatsamateure aus dem Ostblock lustig gemacht.
Während man sich in den USA mit Sport das Studium finanzieren kann (über Talentförderung an US-Schulen und -Unis kann man ein Buch schreiben), müssen deutsche Athletinnen und Athleten entweder in den uniformierten Staatsdienst oder schauen, wie sie ihr Geld zusammenkratzen, ganz davon zu schweigen, dass der Verein, für den sie starten, in der Regel auch leere Kassen hat. Förderung erhalten sie erst, wenn sie zur Spitze gehören, für den Weg dahin sind sie selbst verantwortlich. Das ergibt überhaupt keinen Sinn.
Sportlern unter die Arme greifen, bevor sie erfolgreich sind
Der ehrliche Weg, Leistungssportlern unter die Arme zu greifen, sobald klar wird, dass da ein Talent schlummert, wäre, ihnen organisatorisch und finanziell schon in der Schulzeit den Rücken frei zu halten und auch die Eltern zu entlasten. Warum belohnen die Fachverbände, der DOSB und der Staat diese Sportler nicht gemeinsam, indem sie ihnen aus einem gemeinsamen Topf das Studium oder eine Berufsausbildung finanziert? Ab einem gewissen Level müsste der Leistungssport raus aus den oft amateurhaften Vereinsstrukturen in ein professionelles Umfeld verlagert werden. Die Athleten könnten ihr Geld auch ohne Alibi-Job bei der Bundeswehr oder Polizei bekommen.
Aber auch die Wirtschaft ist gefragt. Stellt junge Sportlerinnen und Sportler als Azubis ein und heult nicht rum, wenn sie wegen Training oder Wettkampf fehlen – präsentiert sie stolz als eure Aushängeschilder! Immer wenn auf einer Athletenbrust das Bundeswehr-Logo prangt, könnte dort auch das Logo eines anderen Unterstützers stehen. Ach ja, und noch was: Statt Kohle in Fußball-Fünft- und Sechstligisten zu stecken, wäre es sinnvoll, das Geld als Preisgeld für zum Beispiel Leichtathletik-, Schwimm- oder Turnwettkämpfe auszuloben.
Vorher wäre es aber auch nicht verkehrt, wenn Sportlerinnen und Sportler in Deutschland endlich ernst genommen würden.
Dem kann ich nur beipflichten und das fängt doch schon im Kindesalter an im Elternhaus
Ich hatte da auch keine Rückendeckung auf meiner Seite und auch kein gutes Erlebnis bei den Bundesjugendspielen auf die man durch die Schule trainieren konnte.
Ist heute auch noch so, da wundert mich sowieso gar nichts mehr, da wird man nur unter Gleichgesinnten verstanden. Sehr schade aber das ist die Realität in Allemania!!!
Vielleicht wird es ja doch mal noch!!!
Das greift viel zu kurz. Geben wir einfach dem Fussball die schuld, dann müssen wir uns nicht selber an die Nase fassen. Wie immer. Die Sportarten sind selbst schuld. Ohne Fans keine mediale Aufmerksamkeit und die Fans vergraulen sich all diese genannten Sportarten selber. Wer in diesem Sportsystem gross gewurden ist, weiss von ich rede. Ich rede vom gnadenlosen Verheizen von Kindern, vom Rausekeln, vom Mobbing. Von oft nicht nachvollziehbaren Leistungsdruck, vom Rausschmiss aus der Sportschule wegen ein paar Zehntel Sekunden die an der Kadernorm fehlten, weil der Sportler einen schlechten Tag hatte. Ich rette von nicht eingehaltenen Zusagen, von leeren Versprechungen von unfair und nach Nase aufgestellten Staffeln und Mannschaftsbooten. Ich rede von veralteten Verbandsstrukturen und Machtkämpfen, von schlechter Bezahlung oder gar keiner Bezahlung der Trainer. Ich rede von ausgenutzten Ehrenamt, was ohnehin nur noch durch die beteiligten Eltern aufgefüllt wird. Ich könnte endlos weitermachen….Dieses Sportsystem gehört komplett zerschlagen. Dieses Sportsystem verdient vieles, aber keine mediale Aufmerksamkeit. Und nein, ich mag Fussball auch nicht! Aber der Fussball hat etwas, was alle anderen nicht haben. Die Gescheiterten werden in einem breiten Ligensystem aufgefangen! Wo läuft der ausgemusterte 100m Sprinter denn in der Zukunft weiter? Wo geht der ausgemusterte Kanufahrer an den Start? Was macht ein Bobfahrer ohne sauteuren Bob und ohne Bobbahn in der Zukunft? Wer seine Kinder liebt, erspart ihnen das Elend des deutschen Sportsystems und schickt sie zum Fussball. Fakt!
Sorry, wenn ich mich erst jetzt melde. Ich habe seit Ewigkeiten WordPress-Probleme.
Danke für deinen Kommentar. Ich bin übrigens großer Fußball-Fan und gebe dem Fußball nur bedingt die Schuld. Der kann ja das Geld, das ihm hinterhergeworfen wird, schlecht ablehnen. Ärgerlich ist, DASS es ihm hinterhergeworfen wird und das auch in Ligen, in denen man echt nicht von gutem Sport reden kann.
Dass sich viele Randsportarten damit begnügen, zu jammern statt sich zu verändern, ist klar.
Am Ende können wahrscheinlich nur Firmen-Teams, die einen professionellen Betrieb sicherstellen, Sportarten wie die Leichtathletik retten.
Super Kommentar. Nur mit Bayern München sollte man kein schwarzes Schaf malen. Auch für Deutschland ist es in diesem Fall was besonderes wenn eine Fußballmannschaft mal ab und zu den Champions League Titel holt. Im Falle des Leistungssportes gebe ich Ihnen uneingeschränkt Recht. Für junge, motivierte Leistungssportler (erst einmal Kinder) kommen hauptsächlich die Eltern auf. Reisen in andere Wettkampfstätten, Übernachtung, Anfahrt zum täglichen Training, all das müssen die Eltern übernehmen. Wir haben das erlebt im Schwimmleistungssport unseres Sohnes. Wenn es dann bei ambitionierten und vielversprechenden Sportler um die Ausbildung geht, fällt oft der Sport, vor allem aus zeitlichen und monetären Gründen hinten runter. Wäre es nicht sinnvoll diese Sportler, gerade dann mit einem z.B. Stipendium voll zu unterstützen. Diese Sportler verdienen dann zwischen 19 – 30 Jahren eher weniger, als wenn Sie sich einen guten Beruf heraussucht hätten. Nur die Weltspitze kann komplett vom Sport leben. Wäre es nicht sinnvoll diesen Sportler ab der Volljährigkeit diese sportintensiven Zeit in der Rentenberechnung mit aufzunehmen. Ist nur ein weiterer Diskussionspunkt und im Anbetracht der miesen Leistungssportergebnissen in Deutschland dringend notwenig. Außer im Bobfahren und Reitsport ist Deutschland trotz 82 Mio Einwohnern zweitklassig. Wie ist es möglich, das ein Land wie Norwegen (4,8 Mio Einwohnner) uns in vielen Sportarten komplett überholt hat. Sichtung, Sichtung, Sichtung und ein Bezahlungssystem indem man nicht den Boden unter den Füssen verliert, wenn man sich komplett auf den Leistungssport konzentriert.
Sorry, wenn ich mich erst jetzt melde. Ich habe seit Ewigkeiten WordPress-Probleme.
Danke für deinen Kommentar. Das Fördersystem stimmt einfach hinten und vorne nicht. Wenn man bedenkt, dass ein Unternehmen, das einen Fußball-Bundesligisten mit z.B. 15 Mio Euro im Jahr sponsert, für 10% davon einen Leichtathletik-Verein komplett durchfinanzieren könnte, das aber nicht tut, weil es da keinen Fame gibt, ist das mehr als schade.