Die USA sind ein Land voller toller Ultra-Läufe. Das Ziel für 2024: Moab, Utah. Der Lauf: Der Behind the Rocks Ultra. Das wird hart – aber zum Glück fahren und laufen wir zu dritt.
Nie wieder wollte ich nach dem Antelope Canyon Ultra im Jahr 2020 eine Strecke länger als die magischen 42,195 km laufen. Dieses „Nie“ hat bis Anfang 2023 gehalten. Zu schön ist der Westen der USA, zu groß die Verlockung, eine Reise mit einem Lauf zu verknüpfen. Und wenn man schon drüben ist, dann soll es sich auch lohnen. Lange habe ich gegrübelt, was ich wo laufen will und wie der Rest der Reise aussehen soll. Jetzt steht es fest: Es geht zum Behind the Rocks Ultra in Moab, Utah.
Behind the Rocks Ultra: der Ort Moab
Schauplatz des Behind the Rocks Ultras ist die Umgebung des wunderbaren Städtchens Moab in Utah. Moab ist umringt von Naturwundern wie dem Arches National Park, dem Canyonlands National Park, dem Dead Horse Point State Park und vielen, vielen weiteren Sehenswürdigkeiten. Allein in Moab könnte man locker zwei Wochen Urlaub machen. Moab selbst hat rund 6.000 Einwohner und ist natürlich sehr touristisch. Es gibt Bars, Campingplätze, Motels, Hotels, Jeep-Verleiher, Rafting-Touren… alles, was das Touri-Herz begehrt. Und trotzdem ist der Ort irgendwie urig.
Behind the Rocks Ultra: die Strecke
Beim Behind the Rocks Ultra gibt es unterschiedliche Strecken: 10 Meilen, 30 km, 50 km und 50 Meilen. Ich habe eine Weile hin und her überlegt, welche Distanz ich in Angriff nehmen soll. Die beiden kurzen Läufe waren sofort raus. 50 Meilen oder „nur“ 50 Kilometer? 50 Meilen sind immerhin 80 (!) Kilometer. Beim Antelope Canyon Ultra habe ich das geschafft. Aber ich erinnere mich noch sehr, sehr gut an die vielen harten Trainingseinheiten, die einfach nicht enden wollten. 50 Kilometer im Training zu laufen kostet einfach unfassbar viel mentale Kraft. Außerdem hatte ich vor vier Jahren sehr viel Freizeit und konnte sogar ein kleines Trainingslager auf Baltrum einbauen.
Also 50 Kilometer. Die Vorbereitung ist nicht wesentlich anders als die für einen Marathon. Der Fokus wird eher auf Ausdauer als auf Tempo gesetzt, Tempoeinheiten schaden aber nicht. Höhenmeter habe ich ohnehin reichlich vor der Haustür.
Die Strecke des Behind the Rocks Ultra führt über Sand und Fels, ist aber weitgehend flach. Der 50-Meiler allerdings beinhaltet eine sehr lange und nicht anspruchslose Kletterpartie. Der Lauf wird dadurch zwar extrem reizvoll, aber ich habe Bammel vor der Stelle und ehrlich gesagt auch vor der Distanz. Ich packe des nicht mehr.
Der 50-Kilometer-Lauf beinhaltet zwar ebenfalls eine kleine Kraxeleinheit, die scheint aber okay und längst nicht so technisch wie des 50-Meilers zu sein.
Behind the Rocks Ultra: das Team
Wir sind zu dritt, was mich richtig freut. Wir haben Reisepläne geschmiedet, ein Wohnmobil gemietet, Flüge gebucht, ich habe eine Reiseroute gebastelt. Cool ist, dass wir komplett unterschiedliche Erwartungshaltungen an den Behind the Rocks Ultra haben werden.
Das sind die drei Läufer:
Sascha
Jahrgang 1978, Granate im Training, aber unsicher, wenn es um etwas geht. Im Wettkampf ist er noch nicht weiter als Halbmarathon gelaufen. Sascha weiß nicht, dass in ihm ein Marathonläufer steckt. Alle anderen wissen das.
Beim Behind the Rocks Ultra hat er sich für die 30 Kilometer angemeldet, obwohl er auch die 50 km laufen könnte. Sascha ist Frühaufsteher und wird mich in den USA wecken müssen, wenn ich Sonnenaufgänge fotografieren will.
Wiggy
Jahrgang 1985. Wiggy ist also unverschämt jung und passt kein Stück zum inoffiziellen „Midlife Crisis Run“-Motto unseres Laufs. Allerdings hat er Probleme mit seiner Work-Lauf-Balance.
Beim Marathon hat er bis jetzt immer underperformed. Die 3:30 Stunden könnte er knacken. Beim Behind the Rocks Ultra will Wiggy die 50 Kilometer laufen und wird das vermutlich in einer viel zu guten Zeit schaffen.
Stefan
Das bin ich. Jahrgang 1971, also fast schon Post-Midlife. Meine Marathon-Bestzeit liegt bei 3:49 Stunden und da wird sie auch für immer bleiben. Ich muss an meiner Grundlagenausdauer arbeiten. Außerdem bin ich dafür, dass beim Laufen endlich Gewichtsklassen eingeführt werden.
Nach dem Antelope Canyon Ultra habe ich mir geschworen, nie wieder einen Ultra zu laufen. Naja, hat nicht lange gehalten. Beim Behind the Rocks Ultra will ich die 50 Kilometer laufen, dabei möglichst viele Fotos und Videos machen und trotzdem nicht nur wandern.
Das Programm bis zum Behind the Rocks Ultra
Wir haben August, der Behind the Rocks Ultra ist am 23. März 2024. Es bleibt also noch viel Zeit, die sinnvoll genutzt werden kann. Wiggy wird im Oktober voraussichtlich eine neue PB beim Köln-Marathon laufen. Sascha entdeckt im Training so langsam Distanzen jenseits der Halbmarathon-Marke, während ich irgendwie rumdümpele.
Der erste gemeinsame Lauf mit Höhenmetern wird am 9. September der P-Weg in Plettenberg sein. Das wird hart. Ich will vorher noch beim Ruhr Trail Run in Dortmund Höhenmeter sammeln.
Ab sofort heißt es: Kilometer fressen für den Behind the Rocks Ultra 2024!
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