Asics Fujispeed: Kein Schuh für schwere Typen

Karbon ist angesagt. Mit dem Fujispeed will Asics den Stoff, aus dem die Weltrekorde sind, auch auf die Trails bringen.

Wer in der Profi-Laufszene etwas auf sich hält, ist in Schuhen mit Karbonplatte unterwegs. Die Dinger sind leicht und wahnsinnig schnell. Allerdings nur dann, wenn du mit der richtigen Technik unterwegs bist. Und mit dem richtigen Gewicht.

Erster Lauf mit dem Asics Fujispeed im Wald.

Laufen in der Schwergewichtsklasse

Beides ist bei mir nicht der Fall. Ich laufe in der Gewichtsklasse 80 Plus, also eher im Schwergewicht, und meine Technik ist… naja. Dass diese Kombination für super-leichte super-schnelle Schuhe eher nachteilig ist, habe ich schon beim Testen des Asics Metaracer festgestellt. Der war auf der Halbmarathon-Distanz Gift für meine Knie.

Trailschuhe auf glitschiger Asche.

Nun also der Fujispeed für schnelle Läufe im Gelände. Die zum Schuh passende Klamotten-Kollektion habe ich bereits getestet, jetzt der Highend-Treter. Der Weg von der Wohnung zum Wald ist nicht weit, führt aber über Asphalt. Da funktioniert der Fujispeed erwartungsgemäß solide und flott. Nach knapp zwei Kilometern befinde ich mich im Wald und laufe über Stock und Stein — und komme leider überhaupt nicht mit dem Schuh klar.

Viel Grip, wenig Halt

Das liegt nicht am Bodenkontakt. Der Grip ist wirklich gut und Stöckchen und Steine steckt der Fujispeed souverän weg. Aber mein Fuß will mehr Komfort und vor allem Halt. Ich spüre sehr schnell meine Gelenke und die Knie. Ja, der Schuh ist dynamisch, sportlich und schnell — aber ich bin nun mal ein Ackergaul und kein Rennpferd.

Aber schnell ist der Schuh auf jeden Fall. Nur im Gelände möchte ich ihn nicht tragen. Ich muss mir etwas einfallen lassen.

Zweite Chance auf der Aschenbahn

Nach dem ersten Versuch folgt eine lange, gesundheitsbedingte Pause. Und wenn ich laufe, dann nicht auf Trails, und wenn doch auf Trails, dann so lang, dass ich den Fujispeed meinen Gelenken nicht zumuten möchte.

Pfützentest: Schnell nass, schnell trocken.

Aber dann: Der Trainingsplan für den Behind the Rocks Ultra sieht auch Intervalle vor, und die laufe ich ja auf einer schönen Ruhrpott-Aschenbahn. Die wurde durch das miese Wetter der vergangenen Tage in eine schmierig-feuchte Rutschbahn verwandelt — perfekt für Schuhe mit einem soliden Profil.

Also rein in den Fujispeed und ab auf die Bahn! Und da performt er wirklich prächtig. Der Fujispeed ignoriert die rutschigen Stellen und gibt ordentlich Tempo. Dabei wirkt es wie schon beim Metaracer so, als belohne es der Schuh, wenn du schneller und technisch besser rennst.

Nach den Bahnrunden nutze ich das Wetter noch für ein paar ausgiebige Pfützentests. Platsch — Schuhe und Socken nass. Nach ein paar hundert Metern sind aber zumindest die Schuhe wieder halbwegs trocken.

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