Es ist soweit. Einige meiner Laufleistungen der vergangenen Monate, allen voran aber der „DO it fast“-Lauf haben mir gezeigt, dass ich etwas ändern muss, wenn ich mich sportlich weiterentwickeln will. Ich muss an meinem Lebenswandel schrauben. Sonst wird’s nix mit dem Antelope Canyon. Eine wichtige Anschaffung habe ich bereits gemacht.
Der neueste Neuzugang im Hause laufendessen ist eine Garmin. Allerdings keine Uhr und auch kein Fitness-Tracker. Es ist eine Waage. Ich bin ihr jetzt ausgeliefert. Das Ding petzt mein Gewicht an meine Uhr, die petzt es Apple Health und so weiter. Denn was läge näher als schlicht und ergreifend das Gewicht zu reduzieren, um fitter zu werden? Es ist eben nicht nur das Alter. Es ist auch der Spaß am leiblichen Genuss.
Dort ansetzen, wo es wehtut
Um die Kilos purzeln zu lassen, wird das strenge Regiment der Garmin alleine nicht helfen. Ich muss woanders ansetzen, dort, wo es wehtut: bei mir.
Das heißt in erster Linie, dass die Pfunde nur purzeln werden, wenn ich meinen Konsum von Pommes und Bier einschränke. Meine Form beim „DO it fast“ hat mir die Augen geöffnet. Es lässt sich einfach nicht miteinander vereinbaren, in einen Geburtstag hineinzufeiern, dort dem frisch gezapften Bier vom Fass zu frönen und am nächsten Tag nach fünf Stunden Schlaf und bei 30 Grad Hitze einen Zehner zu laufen.
Laufen mit Kater ist riskant
Im Nachhinein muss ich sagen, dass die Aktion ganz schön riskant war. Ich bin zwar ziemlich resistent gegen Hitze (meist schlägt sie mir eher aufs Gemüt statt wirklich an die Physis zu gehen), aber mit Kater bei Hitze ballern ist vielleicht nicht die allerbeste Idee.
Mit dem Antelope Canyon Ultra und dem entsprechenden Trainings- und Test-Marathons liegen einige Brocken vor mir, die ich nicht leichtfertig angehen sollte. Die Waage wird mir helfen. Eigentlich macht es mir keine Probleme, abzunehmen. Was ich wirklich schwierig finde, ist, in gemütlicher Atmosphäre einem Bier aus dem Weg zu gehen und nach dem Bier (den Bieren) auf einen Mitternachtsdöner zu verzichten.
Muss jetzt aber sein.
Dass Belohnung bei mir funktioniert, zeigt mir die App meiner Krankenkasse, die mich mit allerlei Challenges dazu verleitet, meine Schritte zu zählen. Selbst an Tagen, an denen kein Training ansteht, checke ich die App und schaue, ob ich mein Wochenziel erreichen werde.
Naja, bisher habe ich bis auf einen Tag, an dem ich vergessen hatte, meine Uhr mit der App zu synchronisieren, jede Herausforderung nicht nur geschafft, sondern ich habe gnadenlos überperformed. Eigentlich müsste ich einen Sonderpreis bekommen. Oder die sollen meine Tagesziele an meine tatsächlichen Leistungen anpassen. Denn selbst wenn ich zwei Tage nur auf der Couch läge, würde ich mit zwei Läufen in der Woche jede Challenge schaffen.
Aber die App ist ein Mosaiksteinchen auf dem Weg in ein besseres (?) Leben. Ohne Genuss wird es nicht gehen, ohne Reue auch nicht. Ich muss einfach den Fokus mal neu justieren und mein Augenmerk auf leckeres UND gesundes Essen richten. Dann gibt es hier im Blog auch endlich mal wieder Rezepte.
Eine Antwort auf „Antelope Canyon Ultra, Folge 6: Ich muss mein Leben ändern“