Ist das schade! Selten war ich so gut drauf wie momentan. Und weit und breit gibt es kein Rennen, bei dem ich starten kann. Verhindert das Coronavirus meine neuen Bestzeiten?
Woher kommt meine gute Form bloß? Sind das tatsächlich noch Nachwirkungen des Antelope Canyon Ultra? Vielleicht wirkt ja auch mein aktueller Trainings-Mix aus Radfahrten zur Arbeit und nach Hause sowie Laufrunden, die weit davon entfernt sind, einem Plan zu folgen.
Training frei nach Schnauze
Ich mache das, worauf ich gerade Bock habe und trainiere frei nach Schnauze. Wenn ich zur Arbeit radeln will, mache ich das. Will ich laufen, geht das dank Dusche am Arbeitsplatz ebenfalls. Oder ich laufe nach Hause. Mein Vorteil ist der Höhenunterschied zwischen Dortmund (Wohnort, liegt oben) und Hagen (Arbeitsort, liegt unten) beträgt mehr als 100 Meter. Ich kann auf dem Weg zur Arbeit also recht flott laufen, während mich der Anstieg auf dem Rückweg zum langsamen Laufen zwingt.
Beim Radfahren geht der Anstieg von Hagen nach Dortmund ebenfalls gut in die Beine. Ich weiß wohl, dass Fahrradfahren auch für die Laufmuskulatur gut ist, die Berfauffahrten scheinen mich beim Laufen auf flacher Strecke aber besonders schnell zu machen.
Berge werden wieder gelaufen
Nicht nur auf flacher Strecke. Auch bergauf bin ich flotter als gewohnt. Im Ultra-Training hatte ich noch verinnerlicht, bergauf auch mal Körner zu sparen und zu gehen. Das habe ich mir jetzt mit einen inneren „DAS IST KEIN ULTRA“-Brüllen abgewöhnt. Die Angewohnheit, Berge nur noch gehend zu erklimmen, hatte sich bei mir doch etwas zu sehr verfestigt.
Jetzt eile ich also Berge hoch und glaube meiner Laufuhr kaum. Neulich wollte ich zwei Radfahrern bei ihrem bekloppt-genialen Vorhaben, 9000 Höhenmeter an den Syburger Serpentinen zu fahren, läuferischen Beistand leisten. Bei mir waren es am Ende 21,9 km und 518 Höhenmeter in für meine Verhältnisse wirklich ordentlichen 2:21 Stunden. Und das einen Tag nach einem Intervalltraining, bei dem ich mich ebenfalls richtig gut gefühlt hatte.
Meine gute Leistung beim Schuhtest-Halbmarathon mit den Asics Novablast war also nicht nur auf die Schuhe zurückzuführen. 🙂
Noch malHalbmarathon-Bestzeit laufen
Die Pferdchen wären also gesattelt, um völlig unerwartet noch mal eine neue Halbmarathon-Bestzeit zu laufen. Aber wo?
Es gibt ja wegen der Corona-Pandemie keine Wettkämpfe. Klar, ich bin für den virtuellen Rhein-Ruhr-Marathon gemeldet. Aber die 21,1 km, die ich dann laufen werde, sind nicht offiziell vermessen. Auch irgendwie doof. Außerdem fehlt so natürlich das Wettkampf-Flair, das noch ein paar Reserven herauskitzeln würde.
Vielleicht lüge ich mir aber auch seit Wochen etwas vor. Das werde ich am 7.6. sehen. Und wenn es dann nichts wird mit der neuen Bestzeit, dann ist klar: Corona is a bitch. An mir hat’s bestimmt nicht gelegen. 😉
2 Antworten auf „Corona is a bitch: Virus als Bestzeit-Verhinderer“