Eigentlich müsste ich ja laufen, laufen, laufen. Aber es gibt einen Neuzugang im heimischen Fuhrpark, der mich gerade in seinen Bann zieht und nach Aufmerksamkeit verlangt: mein neues Fahrrad. Da müssen die Laufschuhe jetzt durch.
Man kennt das ja: Wenn der Alltag zu langweilig und die ausgetretenen Pfade zu öde werden, erliegen wir allzu gerne den verlockenden Reizen des Neuen. Bei mir ist dieses Neue ein Rennrad. Oder besser ein Gravelbike der Cyclocross oder wie diese neumodischen Rennrad-Dinger heißen. Jedenfalls hat das Bergamont Grandurance RD7 einen gebogenen Lenker.
Eigentlich war ich mit meinem ollen Trekkingrad ja sehr zufrieden. Bin es sogar noch. Immerhin habe ich mit dem Rad bei meinen zwei Triathlon-Teilnahmen reihenweise Konkurrenten mit weitaus besserem Material überholt. Aber bei meinen längeren Radtouren in der Vorbereitung auf den Paris-Marathon habe ich doch gemerkt, dass das Rad mich ganz schön runterzieht.
Die Last mit der Schwerkraft
Also nicht psychisch, sondern physisch. Beim Bergauffahren zerrt die Schwerkraft doch heftig an dem Rad. Und da ich gerne den Weg des geringsten Widerstands wähle, habe ich mich bei der Wahl zwischen der Reduktion des Körpergewichts und der Verringerung des Fahrradgewichts natürlich für Letztere entschieden.
So ganz super-mega sportlich ist das neue Sportgerät zwar auch nicht – es hat Schutzbleche und Beleuchtung. Aber so kann ich wenigstens auch bei Dämmerlicht ausreiten, ohne an tragbares Licht denken zu müssen.
Fahrrad zieht ab wie eine Achterbahn
Die ersten Eindrücke sind schon eine Wucht. Im Vergleich zum Vorgänger wiegt das neue Rad so gut wie nichts. Es fährt fast von alleine und hat bergauf deutlich mehr Zug. Es hat zwar „nur“ 22 Gänge (zwei Zahnkränze vorne, elf Ritzel hinten), ist dabei aber sehr gut übersetzt. Vor allem beim Fahren in hügeligem Gelände macht das Gerät Eindruck. Sobald die Straße wieder bergab führt, zieht das Fahrrad los wie eine Achterbahn.
Das macht schon Eindruck, zumal ich seit meinem Abflug in die Brennnesseln vor mehr als einem Jahr immer noch Respekt vor Bremsaktionen habe. An die Kraft der Scheibenbremsen muss ich mich da erst noch gewöhnen.
Wie mich das Fahrrad zum Antelope Canyon bringen soll
Und was hat das jetzt mit dem Antelope Canyon Ultra zu tun? Ganz klar: Ich werde viel im Grundlagenbereich arbeiten müssen. Und speziell wenn der Sommer so heiß werden sollte wie der Sommer 2018, dann werden lange Ausritte mit dem Rad eine willkommene Abwechslung im Training sein.
Außerdem wird mir das Fahrrad dabei helfen, doch noch an der Verringerung meines Körpergewichts zu arbeiten. Denn ich erledige jetzt wieder mehr Strecken mit dem Rad, statt mit dem Bus zu fahren.