Ist das heiß! Wenn dieser Juni ein Vorgeschmack auf den Rest des Sommers ist, dann könnte mir eine optimale Vorbereitung auf den Antelope Canyon Ultra in der Hitze Arizonas bevorstehen. Doch Hitze-Training ist nicht der einzige Punkt auf meiner To-do-Liste. Es gibt viel zu tun.
Das Training für den Antelope Canyon Ultra beginnt schleppend. Aber es sind ja noch neun Monate. Momentan stecke ich noch eher in einer Phase der mentalen Vorbereitung. Klar, ich laufe und werde auch bald ein neues Fahrrad mein eigen nennen können. Aber in erster Linie ist jetzt Denksport angesagt. Ständig arbeite ich an meiner Liste mit Dingen, die ich für die Vorbereitung klären oder beachten muss.
Die Strecke: So verläuft der Antelope Canyon Ultra
Um überhaupt zu wissen, was mich irgendwie erwartet, habe ich mir den GPS-Track der Strecke heruntergeladen und mit der tollen App Relive in eine 3D-Animation umgewandelt.
Sieht schon beeindruckend aus. Vor allem aber: Rote Steine, wohin man sieht.
Relive ‚Antelope Canyon 50 mi‘
To-do-Liste vor dem Antelope Canyon Ultra
Von ein paar Dingen weiß ich bereits, das ich sie von nun an anpacken muss. Eine Liste:
- Wie lang ist eine Meile überhaupt? Klar, 1,6 Kilometer, also vier Runden auf der Tartanbahn. Ich werde das in den kommenden Tagen mal testen, um ein Gefühl für die Distanz zu bekommen, die beim Ultra 50 Mal zu bewältigen sein wird.
- Wie läuft man Ultra? Ich brauche Literatur und Tipps. Glücklicherweise habe ich in meinem Läufer-Netzwerk einige Ultras, die mir schon angeboten haben, mir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ich werde garantiert auf euch zukommen!
- Langsam laufen lernen! Ich habe es ja versucht – erst beim heutigen Trainingslauf wieder wollte ich einmal betont langsam laufen. So mit einer gemütlichen 7er Pace. Ich schaffe das nicht. Ich fühle mich unwohl dabei. Ich kann wandern oder laufen, wobei ich beim Laufen meistens eine 5 vorne stehen habe. Ich muss mich bremsen. Wie ich das mache? Da der Ultra vermutlich einen relativ hohen Anteil an Wander- bzw. Walking-Abschnitten haben wird, muss ich halt auch das trainieren. Trailschuhe an, Rucksack auf, loswandern.
- An die lange Zeit gewöhnen. Das Zeitlimit beim Antelope Canyon Ultra beträgt 15 Stunden. Ich habe nicht vor, das auszureizen. Zweistellig wird es aber bestimmt dennoch. Das heißt, ich werde mich voraussichtlich mindestens zehn Stunden lang bewegen. Kann ich das? Ich habe das vor Jahren mal bei einem Zwölf-Stunden-Lauf unter besonderen Vorzeichen geschafft. Damals bin ich mit blockiertem Wadenbein in netto knapp neun Stunden (brutto mehr als zehn) 45 Kilometer gelaufen und gewandert. Langweilig wurde mir dabei nicht. Dennoch muss ich lernen, mich über einen so langen Zeitraum zu bewegen. Zumal es in Arizona hoffenlich kein verklemmtes Wadenbein gibt, das mich am laufen hindert. Um die langen Riemen nicht immer nur laufen zu müssen, bekommt der Fahrradstall bald Nachwuchs. Ein Rennrad ist unterwegs.
- Stabis machen! Ich fürchte, daran führt dieses Mal kein Weg vorbei. Ich muss einfach gewissenhafter Stabilisations-, Koordinations- und Muskelaufbau-Training machen. Da gibt es keinen Ausweg. Im Grunde bedeutet das: An jedem Tag, an dem ich nicht laufe, muss ich an den Grundlagen arbeiten. Hallo Krankenkasse – einmal einen Präventionskurs Yoga, bitte!
- Abnehmen! Das wird hart. Gerade sind im Hause Reinke die Geburtswochen in vollem Gange. Sagen wir es mal so: Wann immer es geht, sollte ich wieder verstärkt auf meine Ernährung achten. Weniger Bier, mehr Wasser, häufiger Intervallfasten.
- Wärme trainieren. Arizona – trockenes Land. Mal sehen, welche Möglichkeiten der Hitze-Gewöhnung der deutsche Sommer 2019 zu bietet.